====== Franz Koelsch, Prof. Dr. med. habil. ====== **Franz Koelsch, Prof. Dr. med. habil.** (* 04.07.1876 in Eichstätt; † 30. 11. 1970 in Erlangen) war der erste Bayerischer Landesgewerbearzt, Begründer der modernen deutschen Arbeitsmedizin, Verfasser grundlegender Lehr- und Handbücher und zahlreicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen auf allen Gebieten der Arbeitsmedizin. ===== Lebenslauf ===== {{ :franz_koelsch.jpg?direct&200|}} == 4. Juli 1876 == geboren in Eichstätt, Sohn eines Militärarztes Human. Gymnasium in Burghausen/Inn; Medizinstudium in Erlangen, Berlin, Kiel == 1900 == Prakt. Arzt, Bahn- und Kassenarzt in Ebnat/Fichtelgeb.; Erste Veröffentlichungen über berufliche Gesundheitsgefahren und Wege zu deren Bekämpfung == 28. August 1901 == Heiratet mit Dora Friedrich. Aus dieser Ehe geht ein Sohn hervor. == 1909 == Berufung nach München als erster Bayer. Landesgewerbearzt == 1910 == Deutscher Vertreter bei den Internat. Kongressen für Arbeitsmedizin == 1913 == Deutscher Delegierter in der Internat. Milzbrand-Kommission == 1919 == Habilitation an der Universität München für Arbeitsmedizin. Beginn einer 40-jährigen reichen akadem. Lehrtätigkeit == 1920 == Ministerialrat im Bayer. Arbeitsministerium. Berufung in das Reichsgesundheitsamt. Bis 1921 vorübergehend im Reichsarbeitsministerium in Berlin == 1921 == Lehrbeauftragter an der Techn. Hochschule München, a. o. Univ.-Professor und Honorarprofessor == 1922 == Mitglied des Reichsgesundheitsrates bis 1945 == 1923 == Deutscher Delegierter zur Hygienekommission des Internat. Arbeitsamtes bis 1933 == 1928 == Vizepräsident des Permanenten Internationalen Comitees für Arbeitsmedizin bis 1960 == 1930 == Deutscher Delegierter zur Internat. Silikose-Konferenz in Johannisburg/Südafrika == 1932 == Mitglied der Leopoldinischen Akademie der Wissenschaften in Halle/Saale; Lehrbeauftragter an der Univ. Erlangen; Dozent am Oskar von Miller-Polytechnikum München; Gründung eines Instituts für Arbeitsmedizin; Vorbild für ähnliche Institutionen im In- und Ausland; Schaffung der Museen für Arbeitshygiene in München und in Frankfurt/M., beide im Weltkrieg völlig zerstört == Juli 1961 == anlässlich der Vollendung des 85. Lebensjahres ausführliche Würdigung in der Münchener Medizinischen Wochenschrift aus der Feder seines langjährigen Mitarbeiters Ministerialrat Dr. med. habil. E. Lederer == Juli 1966 == mit 90 Jahren noch geistig rege. Beweis: Veröffentlichung im Deutschen Ärzteblatt — Ärztliche Mitteilungen, Köln, über „Johann Peter Frank — seine Bedeutung für die Arbeitsmedizin", „ein Beitrag zur Erinnerung an meinen Urgroßonkel". Im Juni 1965 wurde ein Denkmal für Johann Peter Frank in seiner Heimatstadt Rodalben/Pfalz errichtet, der seinerzeit weltberühmt war und dessen Gedenkbüste im Anatomischen Theater der Universität Pavia steht. == 30. November 1970 == gestorben in Erlangen, 94 Jahre alt ===== Ehrungen und Auszeichnungen ===== * 1952 Ehrenmitglied der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Gewerbeärzte; Ehrenmitglied der Vereinigung der deutschen Werksärzte * 1954 Ehrenmitglied des ärztlichen Vereins München * 1955 Ehrenmitglied des ärztlichen Vereins Wien * 1956 Ehrenmitglied der internationalen Vereinigung für Vitalstofforschung und Sozialmedizin * 1957 Ehrenmitglied der finnischen Vereinigung für Arbeitsmedizin * 1958 Ehrenvorsitzender des Ärztlichen Ausschusses der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsschutz * 1960 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin; Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsschutz * 1962 Ehrenmitglied des Permanenten Internationalen Comitees für Arbeitsmedizin * 1964 Ehrenmitglied der Französischen Gesellschaft für Arbeitsmedizin * 1965 Ehrenmitglied der Tschechoslowakischen Medizinischen Gesellschaft J. E. Purkyne * 1966 Ehrenmitglied der Vereinigung Schweizer Fabrik- und Betriebsärzte * 1966 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für die gesamte Hygiene\\ * 1912 Sächsischer Albrechtsorden * 1914 Bayerischer Militärverdienstorden * 1914 Eisernes Kreuz 2. Klasse * 1917 Bayerischer Michaelsorden mit der Krone * 1921 Ehrenbrief des Deutschen Hygiene-Museums Dresden * 1926 Goldmedaille der GESOLEI-Düsseldorf * 1928 DE VOTO-Preis der Lombardischen Akademie Mailand * 1930 A. von Weinberg-Medaille * 1931 Ehrenmedaille der Bayerischen Sozialen Landesmuseums * 1932 Pettenkofer-Preis der Stadt München * 1955 Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland * 1959 Bayerischer Verdienstorden Sein Geburtshaus in Eichstätt Ostenstraße 20 trägt eine Gedenktafel mit der Inschrift:\\ //In diesem Haus wurde am 4. Juli 1876 Professor Dr. med. Franz Koelsch der Begründer der deutschen Arbeitsmedizin geboren//