Joseph Peter Johannes Hubert Maria Monheim, Dr. phil (* 9.5.1870 in Aachen; † 9.1.1956 in Frankfurt/M.-Schwanheim), Apotheker und Chemiker
geboren zu Aachen, 2. von 10 Kindern, ältester Sohn
mittlere Reife, Abbruch der Schulausbildung mit Rücksicht auf das Alter des Vaters (63) und Eintritt in die väterliche Drogengroßhandlung. Schneide- und Pulverisieranstalt nebst Fabrik pharmazeutischer Präparate J.P.J. Monheim, gegr. 1 820, nebenher Beginn des Chemiestudiums an der TH Aachen
dreijährige Apotheker-Gehilfen-Lehre bei Jakob Geyr in Bottrop/W.
Abschlußexamen mit Sehr gut bestanden
Rekrut als Einjähriger beim 53. Infanterie-Regiment in Aachen
erneut bei J.P.J. tätig, nebenher wieder im chem.-Labor gearbeitet und in der städt. Apotheke zwecks Nachweis einer dreijährigen Tätigkeit als Apotheker-Gehilfe
Übernahme der Leitung von J.P.J. nach dem Tod des Vaters (70) am 28. 2. 1892
Steigerung des Umsatzes bei J.P.J. um 1/3, trotzdem Liquidierung des Geschäftes wegen roter Zahlen und Aufbrauchs aller Eigenmittel
3 Semester Pharmacie-Studium an der Universität Bonn. Abschluß mit Staatsexamen. Note Sehr gut. Anschließend Chemie-Studium bei Prof. Claisen in Aachen, Prof. Beckmann in Erlangen und in Leipzig
Verlobung mit Maria Koelsch in Erlangen, älteste Tochter des Oberstabsarztes Dr. Robert Koelsch, Erlangen und seiner Frau Therese, geb. Lang
Promotion in Erlangen zum Dr. phil. magna cum laude, anschließend 2 Jahre Assistent bei Prof. Bredt in Aachen
Chemiker bei Chemischer Fabrik Griesheim Elektron in Griesheim/Main
Heirat mit Maria Koelsch
beim Brand des Pikrinsäure-Betriebes mitgelöscht, bei der Explosion (17 Tote) gnädig verschont geblieben
von Griesheim nach Bitterfeld versetzt, Werk Mainthal in Bitterfeld mit errichtet. Betriebsleiter mehrerer Betriebe (Chlorbenzol, Schwefelkohlenstoff, Kolazit, Formiat und Ameisensäure)
Umzug von Bitterfeld Luisenstraße nach Sandersdorf, Griesheimstraße am Werk Süd
zum Landsturm-Bataillon Torgau eingezogen als Offizierstellvertreter, in Belgien bei Lüttich und Antwerpen eingesetzt, Ende 1916 an der Vogesenfront unweit vom Hartmannsweiler-Kopf; Leutnant und Kompanieführer
von Griesheim Elektron reklamiert
Aufbau einer Kampfgas-Fabrikation und Herstellung von 99 Kesselwaggons Lost bis Kriegsende
Umzug der Familie von Sandersdorf bei Bitterfeld nach Ffm.-Schwanheim und damit Ende der 4-jährigen Trennung der Familie mit 7 Kindern
Versetzung in das Werk Bitterfeld nach Gründung der IG-Farbenindustrie. Betriebsleiter des Ameisensäure- und Oxalsäure-Betriebes. Herstellung von Polyvinylchlorid. Forschungslabor: Herstellungsverfahren für Vanillin. Umzug von Ffm.-Schwanheim nach Bitterfeld/Altschloßstraße
vorzeitig pensioniert (Wirtschaftskrise)
Übersiedlung nach Ffm.-Schwanheim, Brohltalstraße
Maria Monheim, geb. Koelsch (55 J.) gestorben durch Unglücksfall (elektr. Strom)
Joseph Monheim (85 J.) gestorben, kurz nach Schlaganfall